Pressebericht
Wirtschaft (vom 31.10.2016)
Know-how aus Neukirchen weltweit verkauft
Bürgermeister Markus Müller besuchte drei erfolgreiche Unternehmer, die Edelstahl-Produkte vertreiben.
Josef Altmann und Reinhard Aschenbrenner (v. r.) legen Wert auf schnelle Lieferung aus dem eigenen Lager am Baderplatz.
Foto: kbr
Neukirchen b. Hl. Blut. Markus Müller informierte sich diesmal bei drei Edelstahlbetrieben. „Mir geht es um die Zahl der Arbeitsplätze und die von den Unternehmern entrichtete Gewerbesteuer“.
Interessant sind nach den Worten des Bürgermeisters gerade solche Firmen, die sich aus kleinen Anfängen entwickelt haben und nun in diversen Punkten herausstechen.
Langsam wird‘s eng
Bayerwald-Edelstahl hat sich beispielsweise auf Geländer spezialisiert, die individuell auf die Kundenwünsche angepasst werden. Firmeninhaber Tobias Pfeiffer erläuterte den Produktionsablauf verschiedener Objekte am Standort in Mais, die anhand von CAD-Plänen mit zeitgemäßen Maschinen gefertigt werden. Heimische Zulieferer und ein junger Mitarbeiterstamm halten die Firma stabil. Der Betrieb ist hauptsächlich auf Fertigung ausgerichtet und vertreibt Einzelteile im Internet-Shop. Um diesen wichtigen Vertriebsweg problemlos nutzen zu können, ist schnelles Internet gefragt. Da die bisherigen Platzkapazitäten erschöpft sind, denkt Pfeiffer über einen Expansionsplan nach. Die Grenzen der Marktgemeinde will er eigentlich nicht überschreiten, „weil ich hier zuhause bin!“.
Heimatverbundenheit dominierte auch bei Josef Altmann und Reinhard Aschenbrenner, die die ehemalige Bäckerei am Baderplatz als Domizil für ihren Edelstahlhandel umfunktioniert haben und so auch einem drohenden Häuserleerstand im Ortskern entgegentraten. Sie setzen auf den Bestelleingang ihrer 1500 verschiedenen Artikel ausschließlich auf das Internet und verweisen darauf, dass weder Ladenverkauf noch Montagearbeiten angeboten werden.
Augenmerk wird bei diesem reinen Internethandel auf ein eigenes großes Lager gerichtet, um eine schnelle Lieferung innerhalb Deutschlands zu gewährleisten. Wegen der Umweltfreundlichkeit nutzt man für den Versand neue Kartonagen von ortsansässigen Firmen. Zulieferer aus Neukirchen und dem Landkreis Cham, eine ortsinterne Fertigung und zuverlässige Mitarbeiter zeigen nachhaltigen Erfolg des Familienbetriebs.
Engagierte Mitarbeiter sind auch das Kapital der Firma von Alfons Weber, der aktuell 18 Personen in seinem Betrieb an der Hochstraße beschäftigt und dessen Unternehmensgeschichte vor 22 Jahren im elterlichen Schuppen mit dem Drechseln von Holzgeländer-Stäben begann. Nach und nach entwickelte sich daraus ein Edelstahlbetrieb mit modernster Präzisionstechnik und einer riesigen Produktpalette zur Selbstmontage. Heute agiert Geländer-Systeme Weber aufgrund stetig wachsender Nachfrage international und bedient Gewerbe- und Bestandskunden, Schreiner, Treppen- und Metallbauer im deutschsprachigen Raum, Österreich, der Schweiz, den Beneluxstaaten und Tschechien per Internethandel, der in Zeiten der Smartphones und Tablets künftig responsive-fähig angeboten wird.
Export nach Singapur und Ghana
„Sogar nach Singapur und Ghana haben wir schon geliefert“ so Weber. Schwerpunktmäßig kommen im Endkunden- und Handwerkergeschäft Edelstahlgeländer, Französische Balkone, Absturzsicherungen und Zubehörteile zum Versand.
Die Händlerplattform ist in der Probephase. Um auf dem internationalen Markt bestehen zu können, gilt es vorgeschriebene Normen, Audits und Zertifizierungsverfahren zu erfüllen. Alfons Weber trug ein Anliegen an den Bürgermeister heran, das die Verbesserung der Zufahrtssituation betrifft.
Erfreut konnte der Bürgermeister feststellen, dass alle drei Betriebe ihre speziellen Stärken und Schwerpunkte haben und sich deshalb nicht als Konkurrenten in die Quere kommen. Im Gegenteil: nach dem jüngsten Hochwasserereignis, bei dem der örtliche Schmied als Zulieferer vorübergehend ausfiel, half man sich gegenseitig, um einen Produktions- und Lieferengpass zu verhindern. Dafür zollte ihnen der Bürgermeister Dank .
(kbr)